Dienstleistungs- und Verkehrsgewerkschaft (DuVG)


Die DuVG ist anerkannter Tarifpartner
parteipolitisch und konfessionell unabhängig.

slide image 1

Neuigkeiten

Herausforderungen

Herausforderungen für eine vernünftige Personalpolitik für den öffentlichen Dienst


Der Bundesvorstand der Dienstleistungs- und Verkehrsgewerkschaft (DuVG) hat zu den seit Ende 2022 vom Vorsitzenden des Deutschen Beamtenbundes (DBB), Ulrich Silberbach, kommunizierten Klagen wegen 360.000 fehlender Beschäftigter im öffentlichen Dienst Position bezogen.

 

Wohl wissend, dass die Masse der Beschäftigten im öffentlichen Dienst unter enormen Belastungen steht, stellen wir fest:

  • Fehlendes Qualitätsmanagement und schlechte Personalführungskonzepte

Nach Überzeugung der DuVG wäre die Situation nicht derart dramatisch, wenn für die seit 2022 über 5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst mittels qualifizierter Methoden der Personalführung und im Zuge bedarfsgerechter Ausbildung bzw. berufsbegleitender Weiterbildung das Leistungspotenzial eines jeden Einzelnen maximal effizient genutzt würde.
Die Realität sieht aber leider so aus, dass fehlendes bzw. verbesserungsbedürftiges Qualitätsmanagement, damit einhergehend schlechte Personalführung dazu geführt haben, dass die Staatsbediensteten in erheblichem Ausmaß ungleich belastet werden, was vielerorts zu Motivationsdefiziten führt.
Viele Beschäftigte arbeiten – oftmals unverschuldet - ineffektiv.

Zusätzlich belastend sind eine Vielzahl von Vorschriften und Erlassen, die dringend einer Überprüfung bedürfen.
Die o.a. Maßnahmen würden nicht unerheblich zur Leistungssteigerung aller Behörden und Ihrer Mitarbeiterschaft beitragen.
Die Staatsquote von aktuell 13,6 % der Staatsbediensteten im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung als wichtigem Wettbewerbs- und Wirtschaftsvorteil unseres Landes sollte unter diesen Umständen nicht um 360.000 Stellen erhöht werden.
So ist es beispielsweise fraglich, ob die Neugründung von Pflegekammern zusätzliches Fachpersonal zu den Bedürftigen in Krankenhäusern und Altenheimen bringen wird. Neue ineffiziente Verwaltungen werden den Kranken nichts nützen.

  • Fehlende Konzepte für die mobile Arbeit

Der Trend zum Homeoffice kaschiert das Problem, dass viele derer, die ihr Büro nach Hause verlegen, nur noch eingeschränkt Hilfe bei der Erledigung Ihrer Aufgaben erhalten. Es fehlen gute und motivierende Konzepte für das mobile Arbeiten. Diese sollen den Beschäftigten das Gefühl geben, dass sie nicht allein gelassen werden. Es ist weiterhin zu prüfen, ob neue Arbeitszeitmodelle eine zusätzliche Leistung erbringen können. Dies könnte eine Abkehr vor der starren Kernzeit hin zu einer Funktionszeit sein. Derlei Flexibilisierungen gibt es bereits vielerorts. Uns ist allerdings bewusst, dass dies nicht für alle Tätigkeitsfelder umsetzbar ist.

  • Vorhandene Konzepte und Ressourcen effektiv nutzen

Mit Einsatz der zum Beispiel vom Bundesverwaltungsamt (BVA) empfohlenen Konzepte für behördenspezifisches Qualitätsmanagement würden Forderungen nach über 360.000 zusätzlichen Dienstposten obsolet.
Der öffentliche Dienst sollte von den Regierungen dazu angehalten werden, selbstkritisch und behördenübergreifend zu prüfen, inwieweit die akuten Defizite in vielen Bereichen auch mit bereits vorhandenem Personal und mit dem flexiblen Einsatz personeller Kapazitäten abgedeckt werden können. Wir beklagen dahingehend den langjährigen Reformstau auch in den bestehenden Tarifverträgen.

  • Ohne höhere Löhne ist der Öffentliche Dienst zunehmend
    unattraktiv!


Die DuVG begrüßt die Lohnforderungen der Tarifunion für den öffentlichen Dienst ausdrücklich. Ohne signifikante Lohnerhöhungen wird der Öffentliche Dienst nicht das qualifizierte Fachpersonal gewinnen, das er in den nächsten Jahren auch ohne Aufwachsen zwingend braucht.
Es ist daher notwendig, eine hohe lineare, mit sozialen Komponenten versehene Entgelterhöhung durchzusetzen. Temporäre Inflationsprämien nutzen nur für einen begrenzten Zeitrahmen bis zum Wegfall und stellen somit keinen beständigen
Einkommenszuwachs dar.
Außerdem ist in bestimmten Bereichen der TVöD anzupassen im Rahmen der Tarifpflege. Dies gilt ganz besonders im IT-Bereich, um dort unzweifelhaft notwendiges zusätzliches Personal gewinnen zu können.
Außerdem fordern wir bezahlbare Lösungen, die mehr Effizienz des vorhandenen Personals durch Motivationssteigerungen, durch vernünftiges QM, durch gute Personalentwicklungskonzepte sowie durch die Entlastung von unsinnigen und überflüssigen Aufgaben sicherstellt.